Frühe Jahre
Jeff Koons wurde 1955 in York, Pennsylvania geboren, und sein künstlerisches Talent zeigte sich schon früh. Sein Vater, ein Inneneinrichter, stellte Koons‘ Zeichnungen in seinem Showroom aus – so bekam er schon als Kind einen Eindruck vom kommerziellen Aspekt der Kunst. Er studierte am Maryland Institute College of Art und wechselte später ans Art Institute of Chicago, wo er begann, Alltagsgegenstände künstlerisch zu hinterfragen.
1977 zog Koons nach New York City, um seine Karriere voranzutreiben. Nebenbei arbeitete er als Börsenmakler an der Wall Street. Diese Erfahrung prägte ihn stark – Kapitalismus und Konsumkultur wurden zentrale Themen in seiner Kunst. Schon früh verwandelte er Massenprodukte in Kunstobjekte – ähnlich wie Marcel Duchamp mit seinen Ready-mades oder Andy Warhol mit seinen Serienbildern von Objekten wie den Campbell’s-Suppen.
Das Neue Feiern
In den 80er-Jahren wurde Koons durch Serien wie The New und Equilibrium bekannt, in denen Staubsauger und Basketbälle in Vitrinen ausgestellt wurden. Diese Arbeiten erforschten die Verbindung zwischen Konsum und Kunst und regten zum Nachdenken an.
Es war jedoch seine „Celebration“-Serie, die seinen Status als Superstar der Kunstwelt festigte. Die Serie umfasst großformatige Skulpturen von Luftballontieren, Ostereiern und Kuchen (Objekte, die typischerweise mit Kindheit und Festen assoziiert werden), die jedoch aus hochtechnischen, industriell gefertigten Materialien wie Edelstahl und Polyurethanharz hergestellt wurden. Die überdimensionalen Formen, die spiegelnden Oberflächen und die leuchtenden Farben dieser Skulpturen verleihen ihnen eine fast surreale Qualität.
Koons‘ spielerischer und provokanter Ansatz stellte die traditionellen Standards der Kunstwelt in Frage und ließ die Grenzen zwischen Hoch- und Niedrigkultur verschwimmen. Sein Werk wurde zu einem Kommentar auf die Besessenheit der zeitgenössischen Gesellschaft von Luxus, Materialismus und Spektakel.
Moderne Sicht auf Antike Symbole
Ein Highlight der Koons-Ausstellung in Barcelona ist Balloon Venus (2013) aus der Serie Antiquity. Inspiriert von der prähistorischen Venus von Willendorf (ca. 25.000 v. Chr.), zeigt die Skulptur Koons’ Faszination für antike Formen in modernem Gewand.
Die aufgeblasene Form der Skulptur spiegelt die übertriebenen Kurven der ursprünglichen Venusfigur wider, die Fruchtbarkeit und weibliche Kraft symbolisiert. Die glänzende, leuchtend rosafarbene Oberfläche, die unter Verwendung modernster Polyurethanharz- und Spiegelpoliertechniken geschaffen wurde, verkörpert Koons‘ charakteristischen Stil der Verschmelzung antiker Symbolik mit moderner Technik.
Interessanterweise fungiert „Balloon Venus“ auch als Champagnerhalter, eine Zusammenarbeit zwischen Koons und Dom Pérignon. Dieser doppelte Zweck spiegelt Koons‘ Fähigkeit wider, Kunst mit kommerziellem Design zu verbinden und die Verbindung zwischen Kunst, Kommerz und Konsum weiter zu zelebrieren.
Über das Vermächtnis Nachdenken
Trotz aller Kritiker hat Koons der zeitgenössischen Kunst einen immensen Stempel aufgedrückt. Seine Werke befinden sich in wichtigen Institutionen weltweit, darunter das Metropolitan Museum of Art in New York, die Tate Modern in London und das Centre Pompidou in Paris. Im Jahr 2013 wurde seine Skulptur „Balloon Dog (Orange)“ für 58,4 Millionen Dollar versteigert und stellte damit den Rekord für den höchsten jemals für ein Werk eines lebenden Künstlers gezahlten Preis auf.
Koons hat auch einen bedeutenden Einfluss auf die Popkultur ausgeübt. Er gestaltete das Albumcover von Lady Gagas ARTPOP und arbeitete mit Marken wie Louis Vuitton und H&M zusammen.
Das Werk von Jeff Koons im Moco Museum Barcelona befindet sich im historischen Palau Cervelló im Stadtteil El Born, einem der reizvollsten Viertel Barcelonas. Das Moco Museum Barcelona, das für seine eklektische Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst bekannt ist, bietet eine perfekte Kulisse für Koons‘ schillernde Skulptur.








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